Dachlatten, Schrauben, Kabel – Baustoffe für Immobilien werden derzeit immer knapper und teurer. Denn viele Materialien gehen ins Ausland. Das hat gravierende Auswirkungen auf die Sanierung oder den Bau von Immobilien in Deutschland. Wer jetzt seine Immobilie vor dem Verkauf sanieren oder neu bauen möchte, findet kaum Handwerker, weil diese kaum Baustoffe bekommen oder wenn, dann nur zu sehr hohen Preisen. Auch bereits begonnene Maßnahmen können sich aufgrund des Materialmangels deutlich verlängern und verteuern.
Kam es zu Beginn der Coronapandemie zu einem Nachfrageeinbruch bei Holz, kommt jetzt die Industrie mit der Produktion kaum nach. Ähnlich ist die Lage auch bei anderen Baustoffen wie Metall oder Kunststoffen. Egal, ob Dämmung, Bleche, Farben, Kunststoffrohre oder Isolierstoffe für Kabel – viele Hersteller sind vom Mangel betroffen.
Woher kommt der Rohstoffmangel?
Neben den Auswirkungen der Coronapandemie auf die Herstellung von Baustoffen sorgen auch das Aufkaufen von Rohstoffen durch China und die USA für Engpässe und deutlich gestiegene Preise. Zusätzlich boomt das Heimwerken. Viele, die Geld für Urlaub gespart hatten, haben es in der Pandemie in Terrassen, Gartenhäuser oder Carports investiert. Auch die Mehrwertsteuersenkung hat die Entwicklung vorangetrieben. Laut der Berliner Zeitung stieg der Holzfertigbau im November und Dezember 2020 um 20 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Während vor Corona beispielsweise eine Dachlatte 0,50 Euro pro Meter kostete, liegt der Preis im Frühjahr 2021 bei 1,30 Euro – wenn man überhaupt welche bekommt. Auch Kies und Sand gibt es leider nicht wie „Sand am Meer“. Das sind zwar Entwicklungen, die schon vor der Pandemie begonnen, die sich jetzt aber nochmal verstärkt haben. Handwerker und Bauunternehmer haben Probleme, bereits abgeschlossene Aufträge zu erfüllen.
Wann entspannt sich die Situation?
Bauexperten hoffen auf eine Stabilisierung der Lage im Laufe des Jahres – zumindest was die Materialknappheit angeht. Mit einer kurzfristigen Senkung der Preise rechnen sie dagegen kaum. Unter Umständen kann es sogar sein, dass die Preise auch nach der Überwindung des Engpasses auf dem Niveau bleiben werden. Viele sehen in der aktuellen Situation sogar eine Bremse der konjunkturellen Entwicklung nach Corona in Deutschland.
Was können private Bauherren tun?
Für Bauherren ist es jetzt ratsam flexibel zu sein. Eine Maßnahme kann sein, einzelne Tätigkeiten am Bau umzudisponieren – wenn es möglich ist. Also immer nur das zu sanieren oder zu bauen, was gerade geht. Zusätzlich raten Bauexperten, Aufträge möglichst frühzeitig zu vergeben. Denn je früher ein Auftrag eingeht, desto mehr Zeit haben Handwerker, die notwendigen Baumaterialien zu besorgen. So wirken sich längere Lieferzeiten weniger stark auf den Baufortschritt aus.
Sind möchten wissen, ob sich die Sanierung vor dem Immobilienverkauf aktuell lohnt? Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gern.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.